Alles rund um Einkaufsfinanzierung!

In diesem Artikel lernen Sie u.a. die Vor- und Nachteile der Einkaufsfinanzierung kennen. Wir erklären Ihnen auch für wen sich eine Einkaufsfinanzierung eignet und welche Dinge es zu beachten gibt.


Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Einkaufsfinanzierung?
  2. Wie funktioniert die Einkaufsfinanzierung?
  3. Welche Vor- und Nachteile hat Einkaufsfinanzierung?
  4. Für wen eignet sich die Einkaufsfinanzierung?
  5. Welche Dokumente werden benötigt?
  6. Welche Alternativen gibt es zur Einkaufsfinanzierung?

Was ist Einkaufsfinanzierung?

Die Einkaufsfinanzierung ist eine Möglichkeit sich ohne Aufnahme von Fremdkapital kurzfristig die nötigen Mittel zum Wareneinkauf zu beschaffen. Dabei übernimmt ein externer Einkaufsfinanzierer unter Berücksichtigung von Skonti und Rabatten die vorübergehende Finanzierung der Waren und räumt dem Käufer - Ihrem Kunden - ein längeres Zahlungsziel ein. Es werden also ein Kaufvertrag zwischen Einkaufsfinanzierer und Lieferant sowie Einkaufsfinanzierer und Käufer geschlossen. Die Ware wird direkt an den Käufer geliefert, welcher mit dieser neue Umsätze erwirtschaften kann.

Wie funktioniert die Einkaufsfinanzierung?

  1. Im ersten Schritt verhandeln Käufer und Lieferant über die Konditionen des Kaufs.
  2. Anschließend wird eine Finanzierungslinie zwischen Ihrem Kunden und dem Einkaufsfinanzierer vereinbart - ähnlich der eines Kontokorrentkredits (mehr dazu im Kurs "Alles über Kredite"). Im Gegensatz zum Kontokorrentkredit werden jedoch keine Bereitstellungskosten fällig.

  3. Daraufhin setzen Käufer und Einkaufsfinanzierer einen Rahmenvertrag für den individuellen Wareneinkauf auf. Dort wird insbesondere das Zahlungsziel vereinbart, welches zwischen 30 und 180 Tagen liegen kann. 

  4. Es wird je ein Kaufvertrag zwischen Einkaufsfinanzierer und Lieferant sowie Finanzierer und Käufer geschlossen.
  5. Im Anschluss wird die gewünschte Ware an den Käufer geliefert. Der Einkaufsfinanzierer übernimmt dabei zunächst die Bezahlung des Lieferanten.
  6. Gemäß des im Rahmenvertrag vereinbarten Zahlungsziels leistet der Käufer - Ihr Kunde - ratierlich oder einmalig die Rückzahlung an den Finanzierer.
  7. Die Nutzung der eingeräumten Linie steht dem Kunden revolvierend zur Verfügung.

 

Welche Vor- und Nachteile hat die Einkaufsfinanzierung?

Vorteile:

  1. Verlängerte Zahlungsziele
    Im Vergleich zum Lieferanten bieten Einkaufsfinanzierer längere Zahlungsziele, was Ihren Kunden entlastet.
  2. Positive Effekte auf Cash Position
    Mit den finanzierten Waren werden neue Umsätze erwirtschaftet, was positive Effekte auf den Cash Bestand Ihres Kunden hat. Diese ermöglichen das erwirtschaften weiterer Umsätze. Durch diesen Nettozufluss an liquidem Vermögen werden wiederum weitere Investitionen oder Kreditrückzahlungen ermöglicht.
  3. Schonung der Kreditlinien
    Bei Großaufträgen und saisonalen Produktionsspitzen lassen sich durch Einkaufsfinanzierung die Kontokorrentlinien schonen.
  4. Ausnutzung von Skonti
    Ihr Kunde profitiert von Skonti für zügige Begleichung der Rechnung, welche bisher durch Ihren Kunden nicht genutzt werden konnten. 
  5. Konditionen
    Einkaufsfinanzierung ist mit den Konditionen einer Kontokorrent-Linie vergleichbar. Jedoch sind keine Bereitstellungszinsen zu bezahlen.

Nachteile:

  1. Ausschluss verderblicher Waren
    Die Einkaufsfinanzierung eignet sich nicht für leicht verderbliche Waren. Dies erschwert Einkaufsfinanzierung für den Lebensmitteleinzelhandel (LEH). 
  2. Langfristig teurer als ein Darlehen
    Gegenüber dem Bankkredit sind die Konditionen einer Einkaufsfinanzierung höher. Gleichzeitig bietet diese aber eine höhere Flexibilität. 

Für wen eignet sich die Einkaufsfinanzierung?

Ähnlich wie Factoring (siehe "Alles rund um Factoring") eignet sich die Einkaufsfinanzierung für Produktions- und Handelsunternehmen, die Waren oder Materialien verarbeiten und/oder vertreiben.

Branchen sind beispielsweise:

  • E-Commerce
  • Produzierendes Gewerbe
  • Handwerk
  • Handel (ausgenommen LEH bei Produkten mit weniger als 9 Monaten MHD)


Indikatoren für die Verwendung von Einkaufsfinanzierung sind:

  • Nicht ausreichende Liquidität zur Finanzierung von Wareneinkäufen
  • Bei eigenständiger Finanzierung können Skonti nicht genutzt werden


Kennzahlen zur Feststellung, ob Einkaufsfinanzierung grundsätzlich möglich ist sind:

  • Das Einkaufsvolumen sollte eine relevante Größe im betrieblichen Prozess sein
  • Verbindlichkeiten aus Lieferung uns Leistung (LuL) im Verhältnis zu Umsatz und Bilanzsumme
  • Kurze Zahlungsziele bei Lieferanten

Welche Dokumente werden benötigt?

Um über FinCompare eine Einkaufsfinanzierung abzubilden, benötigen Sie folgende Dokumente:

  • Die letzten beiden Jahresabschlüsse
  • Eine aktuelle BWA mit Summen- und Saldenliste
  • Einen aktuellen Bankenspiegel
  • Lieferantenliste und Auftragsbestätigung (optional)
  • Lagerbestand (optional)

Nach Einreichen der benötigten Unterlagen über FinCompare, erhält der Einkaufsfinanzierer alle relevanten Informationen und fertigt eine Eigenbewertung an. Dies wird etwa 3 Werktage in Anspruch nehmen. Nach weiteren 7 Tagen erhalten Sie ihr Finanzierungslimit und den Rahmenvertrag. Nun steht der Abwicklung nichts mehr im Weg und die Waren und Güter werden durch ihren Einkaufsfinanzierer für Ihren Kunden bereitgestellt.


Welche Alternativen gibt es zur Einkaufsfinanzierung?

Es existieren weitere Finanzierungsarten, welche Unternehmen kurzfristig frisches Kapital zur Verfügung stellen und über FinCompare erfolgreich abgebildet werden können!

(i) Factoring

Durch Factoring verkaufen Unternehmen Forderungen, welche sie gegenüber Kunden haben an ein Factoringunternehmen. Das Factoringunternehmen überweist schließlich innerhalb kurzer Zeit den Betrag der Forderung abzüglich eines kleinen Abschlags. Das Risiko der Forderung wird dabei an das Factoringunternehmen abgegeben, welches nun für die Eintreibung der ausstehenden Summe verantwortlich ist. Näheres zu Factoring finden Sie in einem weiteren Kurs, speziell zu diesem Thema.

FinCompare ermöglicht Factoring innerhalb von 2 Wochen und profitiert dabei von seinem großen Netzwerk an Factoringpartnern.

(ii) Firmenleasing

Die Anschaffung von Betriebsanlagen (etwa Maschinen) ist häufig mit sehr hohen Kosten verbunden, welche ein Unternehmen nicht sofort leisten kann. Im Firmenleasing erwerben Dritte die Betriebsanlagen und stellen diese zu günstigen Leasingraten dem Unternehmen zur Verfügung. Letztere profitieren dabei von niedrigen monatlichen Zahlungen und steuerlichen Vorteilen. Näheres zu Factoring finden Sie in einem weiteren Kurs, speziell zu diesem Thema.

FinCompare profitiert beim Firmenleasing von seinem großen Netzwerk an Leasingpartnern.

(iii) Lagerfinanzierung
Bei der Lagerfinanzierung erhalten Unternehmen einen Kredit auf Basis des Wertes Ihres Warenlagers. Dies eignet sich besonders für Unternehmen mit großen Lagerbeständen und dem Wunsch nach schneller, frischer Liquidität. Mehr dazu finden Sie in einem weiteren Kurs. FinCompare bietet eine passende Lagerfinanzierung innerhalb von 2 Wochen.